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Weiter und weiter und weiter...
230530 Don Redhorse
ZI: 130130 nach Endor.

Daraay stand in dem Gang und sah sich um. Es wirkte wirr und chaotisch. Überall wuselten kleine und große Droiden herum, Diener und Hofangestellte mit Lastenhebern und anderen schweren Gerät bewegten sich hektisch durch die Schiffsgänge. Die Sternenschweif, sein letztes Spielzeug das er sich in seiner Position als Imperator hatte, erbauen lassen, wurde bezogen. Die Umzugskisten von der Crown und anderen Orten der Galaxie. Seine und die seiner Gefolgschaft wurden dort abgestellt, wo gerade Platz war, um dann nach und nach an ihren richtigen Ort gebracht zu werden - Lagerräume, Wohnräume, Waffenkammern.

Der Imperator drehte sich auf den Absatz herum und betätigt den Schalter einer Tür, direkt neben sich. Mit leisem Zischen verschwand diese in der Wand und gab den Weg in den Besprechungsraum frei.

Daraay trat in den Besprechungsraum ein, ein Tisch mit Stühlen, ein Holoprojektor und einige verteilte Bildschirmen an den Wänden waren alle, was es an Ausstattung gab. Einer der Stühle war besetzt. Dort saß Admiral Jake Heartnet, langjähriger Wegbegleiter und treuer Verbündete im Kampf Redhorse - Casston...Redhorse, diesen Namen hörte er viel zu selten. Daraay nickte und ließ sich ihm gegenüber. Die Tür zum Raum hatte sich geschlossen, es gab keine Wachen. Er blickte zum Admiral, dieser blickte zurück. Beide schwiegen einen Moment, hingen den Gedanken ihrer Vergangenheit nach bevor Daraay anfing zu reden.

"Schön, dass Sie es einrichten konnten. Es war mir wichtig das Sie vor meiner Abreise hier eintreffen." Heartnet blickte zu Daraay, die Stirn fragend verzogen.

Der Imperator lächelte matt.

"Es wird Zeit für Veränderungen Admiral, der Krieg gegen die Neos hat viele Opfer gefordert, vor allem in unseren Reihen und zu viel Verdrossenheit und Müdigkeit geführt. Es wird Zeit für Veränderungen..."

Daraay hielt inne, als suchte er nach etwas, seine Gedanken rasten und sein Blick wurde für einen Moment unstet. Heartnet räusperte sich.
"Sir?"
Daraay blickte auf und blinzelte.
"Admiral, ich bin nicht in der Lage dieses Amt so auszuführen, wie es sein müsste. Ich habe mir geschworen niemals so zu werden wie Casston oder seine Vorgänger, aber mit der Zeit ... nun ja. Man bekommt nicht mehr alles mit und wird irgendwie...blind."

Sichtlich irritiert richtete sich Heartnet auf und wollte etwas erwidern.

Daraay hob die Hand.

"Es ist nicht so, dass ich das Imperium aufgebe, nein, aber ich bin ein Klotz am Fortschritt des Imperiums und kann es nicht so anleiten, wie ich es müsste. Deshalb seid ihr hier Admiral."
Jake Heartnet blinzelte verwirrt und starrte zu Daraay.

"Wie gesagt, wir sind an vielen Stellen ausgeblutet. Ich bin nicht der richtige Mann, um Veränderungen herbeizuführen, es gibt viel Korruption und anderes Ungemach, das behoben werden muss. Dafür braucht das Imperium jemanden wie Sie, Admiral. Sie haben sich bis heute als einer der loyalsten Wegbegleiter herausgestellt und stets an meiner Seite gekämpft und sind die richtige Wahl..."

Daraay zog eine kleine graue Schatulle hervor und öffnete sie. Etwas blitzte im Licht der Raumlichter auf, war aber nur schwer zu erkennen. Imperator Daraay blickte kurz in die Schatulle und sah dann wieder auf.
"Ich werde auf eine lange Reise gehen Admiral. Dafür wurde dieses Schiff hier geschaffen." Er machte eine ausladende Handbewegung.
"Es ist zwar kein Sternenzerstörer, profitierte aber von den Forschungen der letzten Jahre. Verbesserte Legierung, Energieversorgung, Waffenstärke und Schnelligkeit. Ich werde mich damit auf die Suche begeben."
Bevor der Imperator weitersprechen konnte, fiel ihn Heartnet ins Wort.

"Sir! Welche Suche? Was suchen Sie denn? Und wieso müssen Sie das tun? In diesem Schiff hier?"

Daraay lächelte plötzlich. Seine Augen blitzten vor Freude und Abenteuerlust auf.

"Natürlich ich. Grand Admiral Bradly ist verschwunden. Ich glaube nicht aus freien Stücken. Irgendjemand ... oder irgendetwas ... hat ihn entführt. Aus verlässlichen Quellen weiß ich das die Ensiferum und ihr...Admiral... auf eine lange Reise gehen werden, zufällig führt ihr Weg in die richtige Richtung...Morgen machen ich mich auf dem Weg zur Ensiferum und werde dort die Verhältnisse klären. Nein! Lassen Sie mich aussprechen Admiral...und sie werden die Führung über das Imperium bekommen."

Rumms.

Wie ein Hammerschlag prasselten die Worte auf Heartnet ein. Er sank in seinen Stuhl zurück und schluckte schwer. Damit hatte er nicht gerechnet, aber wusste er doch das der Imperator ihm gegenüber immer Wohlwollend eingestellt war.

Daraay verzog die Augenbrauen.

"Ich habe verschiedene Optionen in Betracht gezogen, und es erscheint mir am günstigsten für das Imperium ... und auch für mich ... Ihnen das Imperium anzuvertrauen. Alles deutet daraufhin das die Offiziere, dass IHQ und andere Abteilungen mit Ihnen am wenigsten in Konflikt geraten sind. Wir haben viele potenziell mögliche Kandidaten. Aber nach einer eingehenden Analyse habe ich mich für Sie entschieden. Grand Admiral."

Heartnet verschlug es nun Vollendens die Sprache.

Daraay zog das Rangabzeichen aus der Schatulle und reichte es ihm.

"Tut mir leid dass es kein angemessenes offizielles Fest und entsprechend Ernennung dazu gibt."

Zusätzlich zog er verschiedene Codezylinder hervor und reichte Sie Heartnet ebenfalls.

"Sie haben 24 Stunden Zeit, um meine Entscheidung anzunehmen oder nicht. Geben Sie bitte meiner Ordonanz Bescheid. Sollten Sie sich für diese Position entscheiden ergeht an alle offiziellen Stellen die Ernennung. Sie verfügen dann über uneingeschränkte Entscheidungsgewalt und Machtbefugnisse für das gesamte Imperium."

Daraay stand auf.

"Und solltest du eines Tags in Erwägung ziehen mich zu stürzen...falls ich nicht zurückkehre oder etwas anderes geschieht...kann ich diesen Gedankengang absolut nachvollziehen. Befürchte keine Repressalien meinerseits."

Heartnet viel überhaupt nicht auf das Daraay plötzlich ins Persönliche gewechselt war und bevor er seine Überraschung überwinden konnte, um etwas zu erwidern verließ der Imperator blitzschnell den Raum.

Lichtjahre entfernt, auf der Crown durchquerte eine Putzkolonne die verschiedenen Räume und Gänge, um sie für den neuen Machthaber herauszuputzen. Der Auszug der alten Bewohner hatte eine Menge Staub und Dreck verursacht. Marleth, schon ewig in den Diensten für den Imperator kontrolliert ein Heer aus Putzdroiden und Humanoiden, um die Station sauber zu halten. Aber heute, an diesem Tage begab sie sich persönlich in das ehemalige Quartier des Imperators. Sie betrat seine Gemächer und schluckte schwer. Die Decke und das Bett waren noch unordentlich, einige Schranktüren standen offen. Hier und da Staub und Dreck verteilt.

Sie nahm einen Handbesen und fegte durch den Raum, richtete das Bett und schloss die Türen von Schränken und Fächern.

Schließlich kam sie zur Ausgangtür und öffnete sie.
Sie stellte sich in den Rahmen und blickte in den leeren, gesäuberten besenreinen Raum, schluckte schwer und machte das Licht aus.

Die Tür schloss sich mit einem leisen Zischen.

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